Riverside / England

Hitachi Zosen Inova > Riverside / England

Riverside / England

Riverside / England
Waste-to-Energy-Anlage

Die Waste-to-Energy-Anlage von Riverside – ein erfolgreiches Ende des langen Weges zu einer ganzheitlichen Abfall-anagementlösung für London.
Die Waste-to-Energy-Anlage Riverside in London ist das ein Referenzprojekt von Hitachi Zosen Inova in Grossbritannien. Mit einer durchschnittlichen Jahreskapazität von 585 000 Tonnen ist es eine wichtige strategische Abfall-Verwertungseinrichtung in London, die über die Themse beliefert wird, sodass die Hauptstadt ihren Abfall bewältigen kann und pro Jahr 100 000 Abfall-Fahrten weniger in den Strassen der Hauptstadt anfallen, und ein echter Beitrag dazu geleistet wird, dass London seine Ziele zur Umnutzung von Deponien erfüllen und zugleich Elektroenergie für mehr 66 000 Haushalte erzeugen kann.

Nach der Planung im Jahr 2006 sowie einer zweistufigen Ausschreibung, die Hitachi Zosen Inova Anfang 2007 für sich entscheiden konnte, wurde das Projekt erfolgreich entwickelt. Die zweite Stufe bestand aus einem offenen Ausschreibungsverfahren für die Bauarbeiten in Absprache mit dem Kunden. Nach der Entscheidung über den Unterauftragnehmer für die Bauarbeiten Ende 2007 wurde die Finanzierung am 31. Juli 2008 entschieden. Die Anlage ist Eigentum der Riverside Resource Recovery Ltd., einer Tochtergesellschaft
der Cory Environmental, und wird auch von dieser betrieben. Hitachi Zosen Inova tritt als EPCAuftragnehmer auf. Zudem sind die O&M-Leistungen Teil des Leistungsumfangs der Hitachi Zosen Inova; damit konnten die Geldgeber sicher sein, dass die Inbetriebnahme der Anlage problemlos und ohne Verzögerungen erfolgt.

Erneuerbare Energie für die britische Hauptstadt
Wie das Referenzprojekt von Hitachi Zosen Inova in Paris, die Waste-to-Energy-Anlage Isséane, ist auch die thermische Abfall-Verwertungsanlage Riverside ein Beispiel für ein Energierückgewinnungskonzept in einer der grössten Hauptstädte Europas. Beide Projekte belegen, wie sorgfältig heute ganzheitliche und umweltfreundliche Konzepte berücksichtigt werden. Es geht nicht nur um Betriebssicherheit, sondern auch um die Gewissheit, dass die gesetzlichen Emissionsgrenzen eingehalten werden. Das besondere Augenmerk jedoch liegt auf der Energierückgewinnung. Die Waste-to-Energy-Anlage Riverside ist die einzige thermische Abfall-Verwertungsanlage Europas, die bei der Elektroenergieerzeugung einen Nettowirkungsgrad von 27 % erreicht. Die Anlage soll diese Grenze durch mehrere Rückgewinnungsverfahren sowie optimale Dampfparameter erreichen. Da die Waste-to-Energy-Anlage sich ausserdem in einem Erschliessungsgebiet befindet, wurde der Wasserdampfkreislauf der thermischen Abfall- Verwertungsanlage so ausgelegt, dass in Zukunft ein Anschluss an das Fernwärmenetz möglich ist. Die Erfahrung von Hitachi Zosen Inova mit solchen
hochkomplexen Projekten war ein wichtiges Element für die Auswahl als EPC-Auftragnehmer.

Technische Konfiguration für sichere und wirtschaftliche Energierückgewinnung
Nachdem die verschiedenen Recyclingmaterialien durch Recyclingprogramme direkt vor Ort und das Netzwerk der Recyclingsammelstellen für Haushalte aussortiert wurden (eine neue MRF-Anlage für 85.000 Tonnen /Jahr wird zurzeit errichtet), kann der Restabfall an die Waste-to-Energy-Anlage geliefert werden. Nur 15 % des Abfalls werden direkt durch Lkw am Standort angeliefert. Die übrigen 85 % des Abfalls werden durch Schiffe am Standort angeliefert. An der Annahmestelle werden die Behälter auf Lkw umgeladen und dann in der Abfallhandlinghalle in einen Bunker gekippt. Der Abfall wird im Bunker durch einen Kran gründlich gemischt und dann in einen der Einfülltrichter der drei Verbrennungslinien transportiert. Zu jeder Linie gehört ein 4-Zug-Kessel mit einer Wärmekapazität von 79,5 MW. Der Abfall fällt über einen Fallschacht auf einen Rost mit vier Bahnen. Der Vorschubrost mischt und bewegt den Abfall und gewährleistet so eine optimale Verbrennung der verschiedenen Abfall-Fraktionen. Eine vollintegrierte Verbrennungsleistungsregelung gestattet die kontinuierliche Anpassung der Verbrennungsbedingungen im Interesse eines möglichst sicheren und effizienten Betriebs. Das Verfahren reduziert das Volumen des angelieferten Abfalls um bis zu 90 %. Die entstehende Schlacke wird über den Schlackenaustrag zum Schlackenabtransport transportiert. Die Kesselschlacke wird in Spezialbehälter verladen,
die dann per Schiff weitertransportiert werden.

Dabei wird für den Transport per Schiff das gleiche System verwendet wie für den in der Waste-to-Energy-Anlage angelieferten Abfall. All diese Prozesse laufen in geschlossenen Räumen ab. Die Kesselschlacke wird zur Weiterverarbeitung und Weiterverwendung in der Baubranche als Abdeckmaterial oder Deponieprodukt abtransportiert. Durch den Metallabscheider werden auch Eisenmetalle und Nichteisenmetalle für das Recycling zurückgewonnen. Die durch Pyrolyse aus dem Abfall freigesetzten Gase werden mit Sekundärluft gemischt und dann mit hoher Geschwindigkeit tangential in die Nachbrennkammer über dem Rost eingedüst. Dadurch kommt es zu einer intensiven Mischung und vollständigen Verbrennung der Gase.
Dies ist die erste Stufe zur Verringerung der Emissionen. Parallel dazu werden die Stickoxide durch selektive, nichtkatalytische Reduktion
verringert. Das Rohgas passiert dann einen Rohrkessel, wo es gekühlt und das Wasser in dem geschlossenen Wasserdampfkreislauf überhitzt wird. Der überhitzte Dampf expandiert dann in einen Turbogenerator. Dadurch wird Elektroenergie zur Versorgung der Einrichtung erzeugt, das heisst, es ist ein autarker Betrieb möglich, die überschüssige Elektroenergie (über 90 %) wird in das öffentliche Netz eingespeist. Das Energierückgewinnungskonzept der Anlage sieht ausserdem den Anschluss von Dampf oder Heisswasserkreisläufen für das zukünftige Fernwärmenetz des Erschliessungsgebiets vor. Wenn das Gas den horizontalen letzten Kesselzug verlassen und so viel
Energie wie möglich abgegeben hat, hat es immer noch eine ausreichend hohe Temperatur zur effizienten und zuverlässigen Entfernung von Verunreinigungen. Die Reinigung erfolgt in dem quasitrockenen System durch einen Reaktor und einen Gewebefilter. Das bewährte quasitrockene Verfahren gewährleistet, dass die thermische Abfall-Verwertungsanlage die Emissionsgrenzwerte der Europäischen Union mit Sicherheit einhält und sogar unterschreitet. Als Reagenzien zur Entfernung gasförmiger Schadstoffe werden Löschkalk und Aktivkohle eingesetzt, damit werden auch Schwermetalle und Dioxine entfernt. Alle Partikel werden im Gewebefilter zurückgehalten. Die Waste-to-Energy-Anlage kann auch mit Natriumbikarbonat als Reagenz arbeiten, wenn dies in Zukunft zweckmässig sein sollte.
Die aus der Abgas-Behandlung anfallenden Reststoffe werden entweder recycelt (beispielsweise bei Bikarbonat) oder zur sicheren Entsorgung in eine entsprechende Einrichtung gebracht. Das gereinigte Abgas wird schliesslich über den Schornstein in die Atmosphäre abgegeben.