Newhaven / England

Hitachi Zosen Inova > Newhaven / England

Newhaven / England

Newhaven / England
Waste-to-Energy-Anlage

Newhaven Energy Recovery Facility – eine integrierte Abfall-Wirtschaftslösung für East Sussex und Brighton & Hove.

Die Energierückgewinnungsanlage in Newhaven stellt eine integrierte Abfall-Wirtschaftslösung für das East Sussex County
Council und das Brighton & Hove City Council im Südosten von England dar. Ziel ist es, Siedlungsabfälle von Mülldeponien fernzuhalten. In der Waste-to-Energy-Anlage können jährlich bis zu 210 000 Tonnen Siedlungsabfall verarbeitet und damit ausreichend Elektrizität für mehr als 25 000 Haushalte erzeugt werden.

Die Planung des Projekts führte die Eigentümerin und Betreiberin, Veolia ES South Downs Ltd., ein Tochterunternehmen der Veolia Environmental Services, selbst durch. Von Roll Inova, die heutige Hitachi Zosen Inova, übernahm die führende Rolle in einem Konsortium mit der Hochtief UK und stellte das gesamte elektromechanische Gewerk der Anlage bereit. Der Bau begann 2008 und die Anlage wurde 2011 übergeben.

Dezente Erscheinung dank moderner Architektur.
Der Fokus lag darauf, neben Innovation und Qualität in der Planung den Charakter und die Sensibilität der landschaftlichen Gegebenheiten in ein zurückhaltendes Bauwerk einzubeziehen. So wurden der Standort und die Ausrichtung des Gebäudes auf dem Gelände, das geschwungeneProfil des Gebäudes wie auch die Erhaltung der Schutzdämme entlang des Flusses berücksichtigt.
Der grösste Teil des Gebäudes ist nicht höher als 24 m, wobei ein Gewölbe eine Höhe von 27 m erreicht. Das konnte dadurch erreicht werden, dass wesentliche Komponenten der Anlage unterirdisch gebaut wurden.

Die technische Einrichtung für sichere
Abfall-Behandlung und ökonomische Energiegewinnung.
Die Anlage verfügt über zwei identische Prozesslinien mit neuester Technologie, die jeweils Verbrennungssystem, Kessel und Abgas-Behandlung umfassen. Sie erfüllt die Anforderungen der EU-Abfall-Verbrennungsrichtlinie in vollem Umfang.
Der nach der Trennung der recyclebaren Stoffe verbleibende Siedlungsabfall wird von Sammelfahrzeugen angeliefert und in den Bunker gekippt, wo er von einem Abfall-Kran gemischt wird. Der Abfall wird vom Kran über den Füllschacht in die Verbrennungskammer gefüllt. Der Vorschubrost transpor-tiert ihn durch die Kammer, während er ohne Zusatz weiterer Brennstoffe
verbrannt wird. Die vorgewärmte Verbrennungsluft wird unter dem Rost eingeblasen. In dem Prozess wird das zugeführte Abfall-Volumen um bis zu 90 % reduziert. Die Schlacke gelangt durch den Schlackeabwurf auf einen Knollenbrecher, wo eisenhaltige Stoffe recyclet werden – alle Vorgänge laufen in geschlossenen Bereichen ab. Das verbleibende Inert wird zur Verarbeitung und Wiederverwendung in der Bauindustrie für Abdeckmaterial oder zur Entsorgung weitergeleitet.
Die Sekundärluft und das rezirkulierte Rauchgas werden in die heissen Verbrennungsgase eingedüst, sodass ein intensive Vermischung und der vollständige Ausbrand des Gases erreicht wird. Das Gas durchläuft einen 4-Zug-Wasserrohrkessel und wird dort abgekühlt, während das Wasser des geschlossenen Dampfkondensatkreislaufs verdampft und überhitzt wird. Im ersten vertikalen Zug erfolgt die NOx-Reduktion über das SNCR-System (Selective Non-Catalyctic Reduction-System), bei dem wässrige Ammoniaklösung
als Reduktionsmittel eingedüst wird. Nach Verlassen des letzten horizontalen Zugs des Kessels wird das Abgas in einem System zur quasitrockenen Abgas- Behandlung, bestehend aus einem Reaktor mit Gewebefilter, weiter gereinigt. In diesem bewährten Verfahren
werden säurehaltige Schadstoffe durch Absorption an Kalkhydrat und Schwermetalle und organische Schadstoffe (Dioxine/Furane) durch Absorption an Aktivkohle herausgefiltert. Die kleinen Partikel werden am Gewebefilter abgeschieden.
Die bei der Abgas-Behandlung verbleibenden Reststoffe werden dann zur sicheren Entsorgung an eine geeignete Einrichtung weitergeleitet. Das gereinigte Abgas wird schliesslich durch den DoppelKamin ins Freie geleitet. Der gesamte Prozess unterliegt laufender Kontrolle, sodass eine optimale Verbrennung, geringe Emission, wirtschaftlicher Betrieb und eine verbesserte Qualität der Reststoffe sichergestellt ist.

Vom Abfall zur Ressource.
Der überhitzte Dampf dehnt sich in die Dampf-Kondensations-Turbine aus. Die erzeugte Elektrizität wird abzüglich des Versorgungsstroms für die Anlage in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Die Newhaven Energy Recovery Facility ist auf die Erzeugung von ca. 16,5 Megawatt Strom ausgelegt, was der Versorgung von mehr als 25 000 Haushalten entspricht.