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Abfallverwertung in Erfurt: Synergie aus Biologie und Energie

 

Mit dem Bau der Restabfallverwertungsanlage (RABA) beschritt die TUS Thüringer UmweltService GmbH neue Wege in Europa. Die 2006 in Betrieb genommene Anlage besteht aus einer Kombination von mechanisch-biologischer Aufbereitung und einer direkt angeschlossenen Energierückgewinnung aus den heizwertreichen Abfallfraktionen.

In der in ein bestehendes Kraftwerk im Osten der Stadt integrierten Waste-to-Energy-Anlage wird der Siedlungsabfall von rund 350 000 Einwohnern des Bundeslands Thüringen verwertet. Von Hitachi Zosen Inova war als Generalunternehmer verantwortlich für die Konzeption, das Engineering, die Umsetzung und den Bau der thermischen Abfallverwertung. Die Verfahrenskombination erlaubt den Betreibern, auf unterschiedliche Abfallzusammensetzungen flexibel zu reagieren, indem die Stoffströme innerhalb der Anlage in getrennte Fraktionen für die biologische und die thermische Behandlung aufgeteilt werden. So können die energiewirtschaftlichen Aufgaben im Verbund mit dem benachbarten Kraftwerk jederzeit zuverlässig wahrgenommen werden. Als Brennstoff für die Waste-to-Energy-Anlage dient die heizwertreiche Fraktion, die nach dem Zerkleinern und Sieben aus dem angelieferten Abfall separiert wird. Der verbleibende Abfall (rund 25 %) wird biologisch in einer Intensiv- und einer Nachrotte behandelt und anschliessend abgelagert.

Waste-to-Energy mit optimaler Prozessanbindung
Das Konzept der Waste-to-Energy-Anlage basiert auf der Hitachi Zosen Inova-Kompaktanlage, bestehend aus einer Verfahrenslinie mit Rostfeuerung, Kessel und thermischem System, Energierückgewinnung sowie der Abgas-Behandlung.

Ein besonderer Brennstoff erfordert spezielle Behandlung
Die Brennstoffanlieferung aus der mechanischbiologischen Aufbereitungsanlage erfolgt mit einem Förderband über wechselbare Einfülltrichterschächte direkt in den speziell für diese Anlage
entwickelten Abfall-Bunker. Der aus vier Zonen bestehende Hitachi Zosen Inova Rost – zwei Zonen sind wassergekühlt – sichert den vollständigen Ausbrand der heizwertreichen Brennstoffe. Im darüber liegenden 3-Zug-Kessel wird die thermische Energie ausgekoppelt und über Kraft-Wärme-Kopplung in Form von Strom und Dampf an das benachbarte Gas- und Dampf-Kraftwerk (GuD) abgegeben.

Rotteabluft-Beimischung spart Energie und steigert die Umweltverträglichkeit
Eine Besonderheit ist die in Erfurt erstmals realisierte Mischung der stark belasteten Rotteabluft aus der mechanisch-biologischen Aufbereitung mit zusätzlicher Luft zur Nutzung als Primär- und Sekundärluft. Dadurch entfällt der Betrieb der energieintensiven, regenerativen thermischen Oxidation (RTO) zur Einhaltung der vorgeschriebenen Emissionsgrenzwerte. Durch das Beimischen der Rotteabluft werden die Emissionswerte auf das niedrigere Niveau der Waste-to-Energy-Anlage abgesenkt.

Moderne Abgas-Behandlung, sicher und bewährt
Die zweistufige Abgas-Behandlung sorgt jederzeit für die sichere Einhaltung der vorgeschriebenen Emissionsgrenzwerte. Während im SNCR-Verfahren (selektive nicht katalytische Reduktion)  die Stickoxide zerstört werden, sorgt die nachfolgende quasitrockene Abgas-Behandlung dafür, dass die Partikel, gasförmigen Schadstoffe sowie Schwermetalle und Dioxine sicher abgeschieden werden. Als Reststoffe fallen Schlacke zur späteren Verwertung sowie Reststoffe aus der Abgasreinigung zur Deponierung an.