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Waste-to-Energy-Anlage SITA Northumberland bei Teesside – Beispiel für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen den lokalen Behörden und der Industrie.

 

Mit der Erweiterung der Waste-to-Energy-Anlage Teesside wird die erfolgreiche ganzheitliche Abfall-Verwertung im Nordosten Englands fortgesetzt. Das technisch autarke Konzept der dritten Linie gewährleistet zudem höchste Verfügbarkeit. Die zusätzliche Linie verwertet 136 000 Tonnen Rest-Siedlungsabfall
pro Jahr und speist Elektroenergie für mehr als 10 000 Haushalte in das öffentliche Netz ein.

Die Erweiterung der Waste-to-Energy-Anlage Teesside erfolgt durch SITA Northumberland Ltd., ein Joint Venture aus Sita UK, RBS und AXA, das mit dem Northumberland County Council einen PFI-Vertrag mit 25 Jahren Laufzeit abgeschlossen hat. Von Roll Inova, heute Hitachi Zosen Inova AG, übernahm die Rolle des EPC-Auftragnehmers und lieferte die komplette Anlage schlüsselfertig. Die Bauarbeiten begannen im April 2007, die Montage der Grossteile im November 2007, 2009 wurde die Einrichtung übergeben.

Integriertes Abfall-Management
Der Abfall wird zunächst aus den Haushalten oder aus dem Netz der Haushaltrecyclingstandorte gesammelt und in der Einrichtung zur Energierückgewinnung vorbehandelt. Der Restabfall wird in einem eigenen Bunker in der Abfallhandlinghalle gekippt und durch einen eigenen Kran in den Einfülltrichter der dritten Verbrennungslinie gefördert.
Verwertet wird er in einem vertikalen 4-Zug-Kessel mit einer maximalen Wärmeleistung von 45,8 MW.
Der Kessel wurde so konstruiert, dass er in das vorhandene Gebäude passt. Der Abfall gelangt dann durch den Einfülltrichterschacht auf einen Hitachi Zosen Inova Rost mit zwei Bahnen. Der bewegliche Rost erlaubt eine optimale Verbrennung der unterschiedlichen Abfall-Fraktionen. Ausserdem ist durch die vollintegrierte Verbrennungsregelung eine schnelle Anpassung der Verbrennungsbedingungen im Interesse eines möglichst sicheren und effizienten Betriebs möglich. Im ersten Kesselzug erfolgt die Reduktion der Stickoxide mit dem selektiven, nicht-katalytischen Reduktionssystem (SNCR-System), bei dem Ammoniaklösung als Reduktionsmittel eingedüst wird. Das Verfahren reduziert das Volumen des angelieferten Abfalls um
bis zu 90 %. Die bei der Verbrennung entstehende Kesselschlacke wird über den Schlacke-Austrag zum Schlacke-Transportsystem in geschlossenen Bereichen transportiert. Die Restschlacke wird weiterverarbeitet und wiederverwendet.

Bei der Verbrennung entstehende Verbrennungsgase werden mit Sekundärluft gemischt, die tangential mit hoher Geschwindigkeit in die Nachbrennkammer über dem Rost eingedüst wird, sodass eine intensive Mischung und gründliche Verbrennung des heissen Gases erfolgt. Das dadurch entstandene Rohgas passiert einen Wasserrohrkessel, in dem es gekühlt wird, wobei gleichzeitig das Wasser des geschlossenen Dampfkondensatkreislauf verdampft und überhitzt wird. Der überhitzte Dampf expandiert dann in einen Turbogenerator.
Damit wird Elektroenergie zur Versorgung der Einrichtung produziert, sodass die Einrichtung auch autark arbeiten kann. Der Überschuss von etwa 85 % der erzeugten Elektroenergie wird in das öffentliche Netz eingespeist.
Nachdem das Abgas so viel Energie wie möglich abgegeben hat, aber noch ein ausreichendes Temperaturniveau für die sichere und zuverlässige Entfernung von Emissionen vorhanden ist, erfolgt hinter dem letzten Kesselzug in dem halbtrockenen System die Reinigung durch einen Reaktor und einen Gewebefilter. Das bewährte halbtrockene Verfahren gewährleistet, dass die Anlage die Emissionsgrenzwerte der Europäischen Union einhält. Löschkalk und Aktivkohle entfernen die gasförmigen Schadstoffe sowie Schwermetalle und Dioxine. Alle
Partikel werden in dem Gewebefilter zurückgehalten. Die bei der Abgas-Behandlung entstehenden Reststoffe werden dann entweder recycelt oder zur sicheren Entsorgung in eine geeignete Einrichtung gebracht. Das gereinigte Abgas wird schliesslich durch den dritten Kamin in die Atmosphäre abgegeben.