Nachhaltigkeit

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Plant of the future, oder “Urban Waste Energy Network”

Ein Blick in die Zukunft der Abfallbehandlung zeigt bei einer gesamtheitlichen Betrachtung ein sehr grosses Potential, wenn alle Beteiligten mit ihren entsprechenden spezifischen Bedürfnissen in den Prozess einbezogen werden.

Im Fokus stehen die Rückgewinnung der in den Abfällen enthaltenen Wertstoffe, die hygienische, sichere Entsorgung nicht recycelbarer Abfälle sowie die konstante Erzeugung erneuerbarer Energie. Das Konzept schliesst mit modernen Technologien die Lücke in den heutigen Circular Economy-Ansätzen. Ziel ist es, den Verbrauch von Rohmaterialien und fossilen Brennstoffen auf ein Minimum bzw. sogar auf Null zu reduzieren. In einem System, das alle Komponenten betrachtet, wird CO2– wo immer möglich – aus Prozessen abgeschieden und als Ressource verwertet oder aber im Rahmen von Carbon Capture and Storage (CCS)-Ansätzen aus dem Kreislauf abgeschieden und gesichert.

In der modernen Abfallwirtschaft werden Siedlungsabfälle getrennt gesammelt und entsorgt. So ist es möglich, einen maximalen Anteil dem Recycling zuzuführen. Nicht recycelbare Abfälle werden – gemeinsam mit Restabfällen der Industrie- und Gewerbebetriebe – mittels einer WtE-Anlage im Rahmen der thermischen Verwertung entsorgt. Die in den Abfällen gebundene Energie wird bedarfsgerecht in elektrische Energie, Wärme und Kälte sowie Prozessdampf und Heisswasser für Kommunen, Industrie und Gewerbe umgewandelt. Metalle werden grösstenteils zurückgewonnen und wieder dem Produktionskreislauf zugeführt. Die Schlacke aus der thermischen Verwertung kann im Baugewerbe weitergenutzt werden. Der Prozess der thermischen Verwertung bzw. das Fahren der Anlage erfolgt dabei automatisiert auf Basis KI-gestützter CCS-Programme (Combustion Control System).

Biologisch abbaubare Fraktionen werden gemeinsam mit Biomasse und organischen Reststoffen aus der Landwirtschaft über die Kompogas®-Technologie zu Biogas vergoren. Die Reststoffe aus dem Vergärungsprozess stehen als hochwertiger Dünger zur Verfügung. Das Biogas kann vor Ort verstromt werden oder es steht mittels Biogasaufbereitung als Biomethan zur Verfügung.

Das in der thermischen Verwertung entstehende und in der Biogasaufbereitung abgeschiedene CO2kann über die Power-to-Gas-Technologie zu SNG (Synthetic Natural Gas = synthetisches Erdgas) weiterverwertet werden. Hierzu wird zur Verfügung stehende Überschussenergie aus erneuerbaren Prozessen wie Photovoltaik oder Windkraftgenutzt. Der Prozess besteht aus zwei Schritten. Im ersten Schritt wird durch Elektrolyse Wasser mittels elektrischer Energie in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten. Der Wasserstoff selber kann als Antriebsenergie für Fahrzeuge genutzt werden – oder er wird in einem zweiten Schritt, einer Methanisierung, mit CO2aus (beispielsweise) der Abfallverbrennung oder der Abscheidung aus der Biogasaufbereitung zu synthetischem Erdgas (SNG) aufbereitet. Dieses kann als hochwertiger Kraftstoff für den Mobilitätssektor genutzt werden. Die Nutzung des Power-to-Gas-Prozesses ermöglicht im Rahmen der Sektorenkopplung eine «Speicherung» von Energie aus erneuerbaren Prozessen durch Erzeugung hochwertiger, klimaneutraler Kraftstoffe.

Der ganzheitliche Ansatz der Abfallbehandlung – oder wie wir es nennen: das «Urban Waste Energy Network» – ermöglicht die sichere Entsorgung von Abfällen bei gleichzeitig kontinuierlicher Erzeugung regenerativer Energie. Es trägt zu den ambitionierten Dekarbonisierungszielen nahezu aller Sektoren bei und ermöglicht eine maximale Recyclingquote bei Aufbereitung und Verwertung.

Für HZI ist das «Urban Waste Energy Network» keine Utopie für die ferne Zukunft; wir haben uns dafür entsprechend aufgestellt und unser Bekenntnis dazu in unserer Unternehmensstrategie festgehalten.Mit unserer sehr breiten Aufstellung bieten wir bereits jetzt die Technologien WtE, Vergärung, Biogasaufbereitung und Power2Gas an und arbeiten an der spezifischen Weiterentwicklung der einzelnen Technologien. Gleichzeitig haben wir uns als Betreiber von diversen Anlagen ein höchstes Mass an Marktverständnis erarbeitet und können zur Erstellung des «Urban Waste Energy Network» einen wertvollen Beitrag leisten.