CO2-Abscheidung aus Abfallverwertung: Hitachi Zosen Inova baut Carbon-Capture-Anlage für enfinium

Hitachi Zosen Inova, eine weltweit führende Anbieterin von Technologien zur Energiegewinnung aus Abfallverwertung und Erzeugung von erneuerbaren Gasen, kooperiert mit ihrem langjährigen Kunden enfinium beim Bau einer Pilotanlage zur Kohlendioxid-Abscheidung. Der britische Betreiber diverser Waste-to-Energy-Anlagen entwickelt damit eine seiner zwei Bestandsanlagen am Standort Ferrybridge in West Yorkshire weiter, um Kohlendioxid aus der Abfallverwertung zu reduzieren und die Dekarbonisierung des Vereinigten Königreichs voranzutreiben. Die kompakte Carbon-Capture-Einheit in Containerbauweise soll ab Juli dieses Jahres bis zu einer Tonne Kohlendioxid pro Tag aus dem Betrieb der Anlage Ferrybridge 1 abscheiden. Den Betrieb des vielversprechenden Projekts übernimmt der Schweizer Anlagenhersteller.

Ferrybridge, England. Das Schweizer Green-Tech-Unternehmen Hitachi Zosen Inova AG (HZI), Zürich, wurde von der britischen enfinium Ltd., London, mit dem Bau, der Lieferung und dem Betrieb einer kompakten Pilotanlage in Containerbauweise zur Abscheidung von Kohlenstoffdioxid (CO2) für die bestehende Waste-to-Energy-Anlage (WtE) Ferrybridge 1 in West Yorkshire beauftragt. Das Pilotprojekt kann von HZI unkompliziert an der Abfallverwertung nachgerüstet werden und soll den Einsatz für WtE-Anlagen in kommerziellem Massstab validieren.

Bewährte Technologie ermöglicht verstärkte Dekarbonisierung
Dieses Carbon-Capture-Projekt (CC) mit einer Abscheidungskapazität von bis zu einer Tonne CO2 pro Tag wurde auf Basis der Aminwäsche-Gasaufbereitungstechnologie von HZI entwickelt. Nach der Inbetriebnahme im Juli 2024 werden mindestens 12 Monate lang verschiedene Lösungsmittel auf Aminbasis getestet und für den zukünftigen Betrieb analysiert.

Die Anlage wird die erste ihrer Art im britischen WtE-Sektor sein und ist ein bedeutendes Projekt für HZI. Zum einen baut der Global Player damit seine Expertise und sein Portfolio im WtE-Bereich aus. Zum anderen ermöglicht HZI Betreibern von WtE-Anlagen, deren CO2-Fussabdruck zu verringern und verstärkt zum Erreichen globaler Emissionsminderungsziele beizutragen.

Nach Abschluss der Amintestungen und erfolgreicher Ergebnisauswertung der gesammelten Daten kann HZI seine CC-Technologie auf einen kommerziellen Massstab übertragen und am Standort Ferrybridge sowie weltweit einsetzen. enfinium erhält mit der Pilotanlage Aufschluss zur Skalierbarkeit der CO2-Abscheidungstechnologie für seine weiteren WtE-Anlagen. Ausserdem will der britische Betreiber mit der Pilotanlage das operative Geschäft am Standort stärken, durch gezielte Schulungsprogramme und Weiterbildung des Betriebspersonals für die Zukunft rüsten und potenzielle Investitionsrisiken zur Dekarbonisierung für die langfristige Geschäftstätigkeit reduzieren.

„Es erfüllt uns mit grossem Stolz, bei diesem wichtigen Carbon-Capture-Projekt mit enfinium zusammenzuarbeiten und gemeinsam die Dekarbonisierung der britischen Abfallwirtschaft voranzutreiben“, betonte Bruno-Frédéric Baudouin, Chief Executive Officer von HZI. „Diese Initiative ist ein Beweis dafür, dass HZI mit ihrem Waste-to-X-Ansatz über die Energiegewinnung aus Abfallverwertung hinausgeht und Standardtechnologien zukunftsgerichtet weiterentwickelt. Am Anfang stand die Energieerzeugung aus nicht wiederverwertbaren Abfällen. Dann kamen die verstärkte Wärmenutzung und eine maximierte Rückgewinnung von Metallen. Nun folgt eine signifikante CO2-Reduzierung; und das ist nicht der letzte Schritt auf dem Weg in eine Zukunft ohne Verschwendung von Ressourcen, wie es auch Abfälle sind. Um Dekarbonisierung, Kreislaufwirtschaft und Versorgungssicherheit weiter voranzubringen, sind Projekte wie dieses unverzichtbar“, so der HZI-CEO weiter.

Mike Maudsley, CEO von enfinium, erklärte: „Die Nachrüstung von Carbon-Capture-Technologie an Waste-to-Energy-Anlagen ist die einzige Möglichkeit, das Management von nicht wiederverwertbaren Abfällen im Vereinigten Königreich zu dekarbonisieren. Daraus resultiert nicht nur ein grosses Potenzial für negative Emissionen bzw. eine dauerhafte CO2-Minderung, sondern auch eine zuverlässige Energieerzeugung. Diese bahnbrechende Partnerschaft mit HZI wird es uns ermöglichen, verschiedene Abscheidungstechniken zu testen, die in Zukunft in unseren Anlagen in industriellem Massstab eingesetzt werden könnten.“

 

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Bild herunterladen – Die Abfallverbrennungsanlage Ferrybridge 1 im Vordergrund, Ferrybridge 2 im Hintergrund (Copyright: enfinium, 2024)