energielenker und HZI gründen Gesellschaft zur Produktion von Bio-LNG

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energielenker und HZI gründen Gesellschaft zur Produktion von Bio-LNG

Die deutsche energielenker Gruppe und das Schweizer Cleantech-Unternehmen Hitachi Zosen Inova AG haben in Blankenhain eine Gesellschaft gegründet, welche bis Ende 2023 eine Anlage für die Produktion von jährlich 3700 Tonnen Bio-LNG aus nachhaltig erzeugtem Biogas errichten wird. Der grüne Treibstoff und die damit einhergehenden Treibhausgasquoten werden dem deutschen Kraftstoffmarkt zugeführt und tragen somit zur Dekarbonisierung des Transportbereichs bei.

Blankenhain, Deutschland. Mitte April 2022 unterzeichneten der deutsche Energiedienstleister energielenker und das schweizerische Cleantech-Unternehmen Hitachi Zosen Inova (HZI) den Vertrag zur Gründung der Joint-Venture-Gesellschaft Blankenhain Verflüssigungs GmbH. Deren Zweck ist die Modernisierung und Umrüstung der bereits von energielenker betriebenen Vergärungsanlage in Blankenhain, Thüringen. Darüber hinaus ermöglicht die neu gegründete Gesellschaft beiden Eignerinnen, ihre Portfolios mit gegenseitiger Unterstützung weiterzuentwickeln und damit ihren Beitrag zur Dekarbonisierung zu erhöhen.

Flagship-Projekt Blankenhain: Veredelung von Biogas zu biogenem Kraftstoff und Flüssig-CO2
Die energielenker Gruppe betreibt am Standort Blankenhain in Thüringen bereits seit 2011 erfolgreich eine Vergärungsanlage, die damals von der Schmack Biogas (der heutigen HZI Schmack GmbH) gebaut wurde. Auf Basis nachwachsender Rohstoffe wird hier Biomethan erzeugt und ins Netz eingespeist. Dieses klassische Anlagenkonzept wird nun weiterentwickelt. Dafür wird einerseits die Substratzufuhr der Anlage auf nahezu 100 % nachhaltige Einsatzstoffe wie Gülle, Mist und Abfallstoffe aus der Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion umgestellt. Andererseits wird die alte Gasaufbereitungsanlage durch eine moderne Aminwäsche von HZI ersetzt und erhält zusätzliche Systeme zur Methan- und CO2-Verflüssigung sowie zur Erzeugung von Eigenstrom und -wärme mittels eines Blockheizkraftwerks.

Aus den knapp 58 GWh/a an nachhaltigem Rohbiogas entstehen somit in Zukunft jährlich ca. 3700 Tonnen biogenes Flüssiggas für den Treibstoffmarkt. Ausserdem fallen rund 4000 Tonnen Flüssig-CO2 als Nebenprodukt an, welches fossil erzeugtes CO2 in der Industrie ersetzt. Diese Veredelung des Biogases geht mit einer beträchtlichen Treibhausgas-Reduktion einher: Über 20’000 Jahrestonnen CO2-Äquivalente können in Form von Treibhausgasquoten (THG-Quoten) im Rahmen der neuen deutschen Gesetzgebung geltend gemacht und verkauft werden.

Treibhausgasreduktion als Haupttreiber des Business Case
Genau diese Minderungen von Treibhausgasen, die in Form von THG-Quoten berechnet und gehandelt werden, ermöglichen die Investitionen in die für den Prozess nötige kryogene Verflüssigungstechnik. Basis dafür ist die europäische Richtlinie für erneuerbaren Energien (RED II), welche den Mitgliedsstaaten konkrete Verpflichtungen auferlegt, wie zum Beispiel den Treibstoffmix zunehmend grüner zu gestalten. In Deutschland wird dieses Ziel durch Treibhausgasminderungsquoten innerhalb des Bundes-Immissionsschutzgesetzes umgesetzt. Das Gesetz verpflichtet Inverkehrbringer von fossilen Treibstoffen ihren CO2-Fussabdruck bis 2030 um 25 % zu reduzieren (in Bezug aufs Jahr 2010). Dieser Umstand löste in jüngster Vergangenheit eine beachtliche Nachfrage nach nachhaltigen Biokraftstoffen und den damit verbunden THG-Quoten aus.

Zwei sich optimal ergänzende Partner
energielenker besitzt neben ihrem Hauptsitz in Münster 11 weitere Bürostandorte in ganz Deutschland. Die Gruppe ist nicht nur als versierter Anbieter von umfassenden und innovativen Energiekonzepten und Beratungsleistungen für Länder, Städte und Gemeinden, sondern auch als Betreiber von Biomethan-Blockheizkraftwerken für Institutionen, wie z. B. Krankenhäuser, Hochschulen oder karitative Einrichtungen, bekannt. Daneben besitzt und betreibt die energielenker-Gruppe ein Biogasportfolio, welches 45 Anlagen umfasst. Die Weiterentwicklung dieses Biogasportfolios mit innovativen Lösungen wie Bio-LNG und Flüssig-CO2 ist aktueller denn je. Henner Paskarbies, Geschäftsführer von energielenker Green Energy betont: «Die Partnerschaft mit Hitachi Zosen Inova in der neugegründeten Firma beschränkt sich nicht nur auf das konkrete Bio-LNG Projekt in Blankenhain, sondern eröffnet uns die Option, mit einem der führenden Anbieter in diesem Bereich, unseren bestehenden und neuen Kunden weiterführende Lösungen anbieten zu können, welche klar über das Konzeptstadium hinausgehen».

Aus Sicht des in Zürich domizilierten, global tätigen Anlagenbauers und Technologielieferanten HZI und seiner 100 %-Tochter HZI BioMethan (HZIBM) in Zeven ist die Gesellschaftsgründung mit energielenker ein erster wichtiger Schritt, um mit den neuen Verflüssigungslösungen im Heimmarkt Deutschland Fuss zu fassen. «Das Zusammengehen mit energielenker in diesem Projekt ist für uns ein Idealfall. Einerseits haben wir mit energielenker einen äusserst erfahrenen Biogasanlagenbetreiber und somit verlässlichen Rohbiogaslieferanten als Partner und Co-Investor zur Seite. Andererseits können wir bereits weitergehende Technologielösungen andenken – sowohl für diesen als auch für andere energielenker-Standorte, sowie für für Drittkunden» erläutert Jens Becker, Geschäftsführer von HZI BioMethan.

Gemäss des Umsetzungsplans soll der Baubeginn für die Anlage in Blankenhain noch in diesem Jahr erfolgen, sodass gegen Ende 2023 reines Bio-LNG produziert werden kann.

 

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