CO2-Emissionen? Nein, wertvolle Ressource!

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CO2-Emissionen? Nein, wertvolle Ressource!

Die Granville Ecopark Ltd., Nordirland, eine Gesellschaft der Bio Capital, hat die schweizerische Unternehmensgruppe Hitachi Zosen Inova mit dem Bau einer Anlage zur Verflüssigung von 1000 kg/h Kohlendioxid aus Biomethanerzeugung beauftragt. Das Projekt entsteht bis Oktober nächsten Jahres auf dem Gelände der Biogasanlage in Dungannon. 

Dungannon, Nordirland. Etwa 60 Kilometer westlich der nordirischen Hauptstadt Belfast betreibt die Granville Ecopark Ltd., Dungannon, eine Gesellschaft der Bio Capital, in der Grafschaft Tyrone seit März 2014 eine erweiterte Anlage mit anaerober Nassvergärung. Mit einer Kapazität von 90‘000 Tonnen pro Jahr gilt sie als landesweit grösste Anlage, die Lebensmittelabfälle zu Biogas verwertet, um daraus erneuerbaren Strom und Qualitätsdünger zu erzeugen. Zudem wird ein Teil des Biogases zu Biomethan – grünem Erdgas – aufbereitet. Nun soll auch das dabei entstehende Nebenprodukt Kohlendioxid (CO2) nutzbar gemacht werden.

Hierfür baut Hitachi Zosen Inova (HZI), Experte für Biogas- und CO2-Nutzung, die Verflüssigungstechnik mit einer Kapazität von etwa 1000 kg Kohlendioxid pro Stunde, inklusive Vorreinigung. Nach Abschluss des Detailengineerings folgen die Anlagenfertigung sowie -lieferung von der deutschen Produktionsstätte in Zeven nach Nordirland bis Ende August 2024. Nach circa acht Wochen Bau- sowie Anschlussarbeiten vor Ort und dem Probebetrieb soll die Anlage Mitte des vierten Quartals ’24 an den Kunden übergeben werden.

Passende Lösung für marktspezifische Anforderungen
Klassischerweise wird das im Gasaufbereitungsprozess vom Methan abgespaltene Kohlendioxid an die Umwelt abgegeben. Im Zuge globaler Dekarbonisierungsbestrebungen rückt dieses Nebenprodukt aus der Biomethanerzeugung jedoch zunehmend in den Fokus, da es in vielen Anwendungsbereichen benötigt wird.

„Neben unseren hohen Ansprüchen an die CO2-Reinheit haben wir mit HZI einen versierten Systemlieferanten, der auch im Hinblick auf die technische Ausführung der Anlage ein überzeugendes Gesamtpaket für unseren Bedarf anbieten konnte“, betont David McKee, CTO von Bio Captial Ltd. HZI hat die Anlage so konzipiert, dass das warme CO2-Abgas aus der Aminwäsche-Gasaufbereitung zunächst über einen Wärmetauscher am Eingang zur Verflüssigungsanlage herunterkühlt wird. Im anschliessenden Verflüssigungsprozess kommt kein ammoniakbasiertes Kühlmittel zum Einsatz, welches aus genehmigungsrechtlicher Sicht in Grossbritannien besondere Anforderungen mit sich brächte.

Erneuerbares Produktgas mit Lebensmittelstandard
„Die Reinigung des Kohlendioxids im Off-Gas-Strom erfolgt, indem reines flüssiges Kohlendioxid in einer Trennkolonne gegenläufig zum CO2-Off-Gas aus der Aufbereitung verrieselt“, erklärt Dr. Benoît Boulinguiez, Geschäftsführer von HZI BioMethan. Der deutsche HZI-Standort hat die Anlage entwickelt und fertigt sie am Firmensitz nahe Hamburg.

Die Anlage stellt nach der Inbetriebnahme die Reinigungslösung in einem geschlossenen Kreislauf selbst zur Verfügung. Kommt initial reines externes Flüssig-CO2 zum Einsatz, wird im Regelbetrieb ein Teil des produzierten verflüssigten Kohlendioxids als Reinigungslösung in den Prozess zurückgeführt.

Anlagen wie diese von Bio Capital gewinnen zunehmend an Bedeutung, denn wie auch bei Alternativen zu Energie aus fossilen Quellen werden Lösungen zur Bereitstellung von erneuerbarem CO2 für zahlreiche Anwendungsbereiche immer wichtiger und fördern Kreislaufwirtschaft, Dekarbonisierung sowie Versorgungssicherheit.

 

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