Kompogas® for Future

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Kompogas® for Future

Stuttgart optimiert regionale Ressourcennutzung und Klimaschutz durch Bioabfallverwertung in Trockenfermentation

Eine Vergärungsanlage zur Verwertung von 35‘000 t/a Bioabfällen baut die Hitachi Zosen Inova AG (HZI) im Konsortium mit der Eggersmann-Gruppe in Baden-Württemberg. Den Auftrag erhielten die auf Abfallverwertung spezialisierten Unternehmen vor Kurzem von der Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS), einem Eigenbetrieb der Landeshauptstadt. Das Projekt entsteht ab Oktober 2021 im Stadtbezirk Zuffenhausen.

Stuttgart, Deutschland. Die maximal mögliche Nutzung des energetischen und stofflichen Biomassepotenzials – ein Kernfeature der bewährten Kompogas®-Technologie von HZI – steht im Fokus des Projekts, für das mit der Beauftragung der Startschuss fiel. Baubeginn vor Ort ist für Herbst dieses Jahres geplant, das Ende des Probebetriebs für Frühjahr 2023 und Start des Volllastbetriebs kurz darauf zum Sommerbeginn.

Ressourcenverwertung in Bestform
In einem PF2100-Stahlfermenter werden künftig jährlich bis zu 35‘000 Tonnen getrennt gesammelte Bioabfälle aus dem Stuttgarter Stadtgebiet zu Biogas vergoren. Ein Teil davon wird in einem Blockheizkraftwerk (BHKW) vor Ort verstromt und die dabei entstehende Abwärme für die Beheizung von Fermenter sowie Kompostierung verwertet, um den Wärmebedarf der Anlage möglichst effizient zu decken. Der erzeugte Strom wird in das allgemeine Versorgungsnetz eingespeist.

Den Großteil des Biogases nimmt jedoch das nahegelegene Fertigungswerk eines namhaften Automobilherstellers ab: Über eine unterirdisch verlegte Leitung wird das Biogas zu dessen Energiezentrale transportiert und dort in einem leistungsstarken BHKW Strom und Wärme für die direkte Verwendung im Werk erzeugt.

Neben erneuerbaren Energien entsteht in der Biogasanlage auch hochwertiger Dünger – aus dem Gärrest aus dem Fermentationsprozess. Durch die Entwässerung dieses Digestats entstehen eine flüssige und eine feste Fraktion. Der flüssige Gärrest wird im Kompogas®-Fermenter hygienisiert und steht im Anschluss an diese Behandlung als hochwertiger organischer Dünger für die Landwirtschaft zur Verfügung. Die feste Fraktion wird in der Anlage zu Fertigkompost aufbereitet, einem organischen Nährstofflieferanten, der beispielsweise für den Humusaufbau auf landwirtschaftlichen Nutzflächen zum Einsatz kommen kann.

Dieses nachhaltige Konzept mit optimaler Ressourcennutzung und Vermarktung der dabei erzeugten Produkte trägt maßgeblich zur Wirtschaftlichkeit der Gesamtanlage bei, was sich wiederum auf die Kosten für die Bioabfallbehandlung auswirkt. Zudem leistet die Vergärungsanlage einen wichtigen Beitrag zu den regionalen Klimaschutz- und Dekarbonisierungsbemühungen.

Technik, die erneut überzeugt
Wie auch für ein ähnliches Projekt in Rheinland-Pfalz konnte sich die Bietergemeinschaft in einer europaweiten Ausschreibung mit einem mehrstufigen Teilnahmewettbewerb durchsetzen. Eggersmann zeichnet verantwortlich für den Hochbau, die Kompostierung, Kompostaufbereitung und die Abluftbehandlung. HZI liefert die Abfallaufbereitung, die Trockenvergärungsanlage zur Biogaserzeugung sowie die für die Gärresttrennung erforderliche Separationstechnik.

Die Kompogas-Anlage in Zuffenhausen ist eines von über 100 Projekten weltweit, bei denen diese Technologie Energie aus erneuerbaren Bioressourcen erzeugt. Die Fermenter – in Stahl- und Betonbauweise verfügbar – sind mit widerstandsfähigen Rührwerkskomponenten ausgestattet und verwerten zuverlässig unterschiedlichste Substrate bzw. Substratzusammensetzungen aus Bio- und Grünabfällen sowie organischen Bestandteilen der allgemeinen Abfallsammlung. Durch die bedarfsgerechte Kombination von Fermentermodulen lassen sich auch grössere Anlagen für höhere Durchsatzvolumen realisieren.

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Download: Bild Innenansicht Fermenter 300dpi „Blick ins Herzstück: Der Fermenter ist das Kernmodul der Biogasanlage, die in Zuffenhausen entsteht“

Foto: Hitachi Zosen Inova