Hitachi Zosen Inova erhält Auftrag zur Lieferung von Kesseltechnologie für Vantaa Energys Hochtemperatur-Verbrennungsanlage zur Behandlung Sonderabfälle

Die Installation modernster Technologie unterstützt Finnland künftig bei der nachhaltigen Behandlung seiner nicht recycelbaren Sonderabfälle und trägt gleichzeitig zu einer sicheren Energieversorgung bei.

Hitachi Zosen Inova sicherte sich den Auftrag mit Vantaa Energy, welcher die Lieferung von Drehrohrofen-Technologie zur Verarbeitung von Sonderabfällen und die entsprechende Installation beinhaltet.

Vantaa, Finnland: Vantaa Energy hat Hitachi Zosen Inova Steinmüller (HZI STM), eine Tochtergesellschaft des Schweizerisch-Japanischen Green-Tech-Unternehmens Hitachi Zosen Inova, mit der Lieferung und Installation seiner Drehrohrofen-Kesseltechnologie für eine neue Hochtemperaturverbrennungsanlage für Sonderabfälle beauftragt.

Bereits die bestehende Energy-from-Waste-Anlage (WtE) in Vantaa, einer Stadt nördlich der finnischen Hauptstadt Helsinki, wurde von Steinmüller gebaut. HZI STM liefert bis heute auch andere Dienstleistungen und Produkte für die von Vantaa Energy betriebene Anlage. Durch die Beauftragung des Green-Tech-Unternehmens stützt sich dieses WtE-Projekt auf die Erfahrung von HZI STM in der Bereitstellung robuster Kesseltechnologien, die es erlauben, eine Mischung aus nicht wiederverwertbaren Sondermüllfraktionen sicher und zuverlässig zu behandeln und die Belastung von Finnlands Mülldeponien weiter zu reduzieren.

Die Planungsarbeiten sind bereits im Gange und im November 2023 wird HZI STM mit der Installation des Drehrohrofens am Standort in Vantaa beginnen. Nach der dreijährigen Planungs- und Bauphase wird Vantaa Energy den kommerziellen Betrieb der neuen WtE-Anlage im Sommer 2025 aufnehmen.

In der Anlage von Vantaa Energy werden nicht nur rund 40’000 t/a nicht wiederverwertbarer Abfälle verarbeitet, sondern mit dem aus den Abfällen gewonnenen Brennstoff auch nachhaltige Dampfenergie erzeugt. Diese können über ein Nahwärmenetz von Haushalten und der Industrie genutzt werden. Nach Inbetriebnahme der Anlage, werden zwischen 12 MW und 24 MW an thermischer Energie bereitgestellt. Damit wird der Energiebedarf von rund 2400 Haushalten gedeckt.

„Hitachi Zosen Inova Steinmüller freut sich, mit diesem Projekt einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierungsstrategie unseres Kunden und ganz Finnlands beitragen zu können“, sagt Thomas Feilenreiter, Vice President Systems & Service Solutions bei Hitachi Zosen Inova. „HZI und Steinmüller sind stolz darauf, an der bestehenden WtE-Anlage in Vantaa mitgewirkt zu haben, und wir freuen uns jetzt darauf, als Hitachi Zosen Inova auch bei diesem Projekt mit Vantaa Energy zusammenzuarbeiten.“

„Die Drehrohrofen-Technologie für nicht recycelbare Sonderabfälle treibt ein Investitionsprogramm von Vantaa Energy voran, dessen Ziel es ist, die Nutzung fossiler Brennstoffe in der Energieerzeugung des Unternehmens so bald wie möglich einzustellen und bis 2030 eine CO2-negative Energieerzeugung zu gewährleisten. Die energetische Nutzung von Abfällen und die Kohlenstoffabscheidung und -verarbeitung zu neuen Produkten spielen dabei eine Schlüsselrolle. Für Vantaa Energy sind das hohe Sicherheitsniveau der eingesetzten Technologien und Konstruktionslösungen, die Umsetzung der Investitionsprojekte nach strengen Vorgaben sowie die hohe Verfügbarkeit der Anlagen äusserst wichtig. Das bald abgeschlossene WtE-Projekt war geprägt von einer hervorragenden Zusammenarbeit zwischen HZI STM und uns. Wir freuen uns sehr, dass HZI STM auch beim Projekt der Hochtemperaturverbrennungsanlage weiterhin als wichtiger Partner dabei ist“, sagt Jukka Toivonen, CEO von Vantaa Energy.

Eigene modernste Technologien

Das neue Infrastrukturprojekt erhielt im Sommer 2022 die erforderliche Baugenehmigung, woraufhin am 24. Oktober dieses Jahres ein Vertrag über Planung, Beschaffung und Bau unterzeichnet wurde. Hitachi Zosen Inova Steinmüller kann auf eine langjährige Erfahrung bei der Installation seiner Drehrohrofentechnologie zurückblicken und hat diese Art von WtE-Anlagen bereits auf der ganzen Welt errichtet.

Technische Schlüsselelemente

Ein wesentlicher Vorteil der Drehrohrofentechnologie ist, dass mehrere Abfallströme wie Altöl, feste Abfälle oder verschmutzte Schlämme und Flüssigkeiten gleichzeitig verarbeitet werden können. Diese nicht recycelbaren Abfallstoffe werden in einer einzigen Behandlungseinheit verarbeitet. Insgesamt kann die Anlage in Vantaa jährlich etwa 40’000 Tonnen nicht verwertbarer Abfälle sicher thermisch behandeln.

Direkt nach dem Drehrohrofen ist eine Nachbrennkammer installiert, die dafür sorgt, dass giftige Stoffe im Rauchgas bei einer Temperatur von mindestens 1100 °C zuverlässig vernichtet werden. Diese Temperatur ist wesentlich höher als in herkömmlichen Hausmüll-EfW-Anlagen. Die Nachbrennkammer befindet sich am Ende des Drehrohrofens.

Das Abgas aus der Nachbrennkammer wird in einen Dampfkessel geleitet, in dem gereinigter Prozessdampf mit einer Temperatur von ca. 212 °C erzeugt wird, der für Heizzwecke oder optionale industrielle Prozesse genutzt wird. Ein dem Kessel nachgelagertes, modernes Rauchgasreinigungssystem sorgt dafür, dass die neuesten und anspruchsvollen europäischen Emissionsgrenzwerte stets sicher eingehalten werden.

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